Thema EINARMSCHWINGE
Asche über mein Haupt :versteck: und aktuelle Info für euch :ja:
Das Thema hat mir jetzt keine Ruhe gelassen. Daher hab ich mich mit dem TÜV Saarland in Verbindung gesetzt. Dort gibt es für den Bereich Motorrad einen Herrn Bauermann. Einen solchen Herrn Bauermann hat jeder TÜV, an einer zentralen Stelle. Alles was über ein Motorrad von der Stange (inkl. Teile mit ABE, etc.) hinausgeht, landet für den Bereich der Einzelabnahme bei diesem speziellen Sachbearbeiter.
Die Informationen, die ich von Herrn Bauermann erhalten habe, habe ich mit freudiger Verwunderung entgegengenommen.
Man kann eine KLX oder KLR so umbauen, wie die KLX, die im Link von Guppel zu sehen ist. Das geht relativ einfach und auch für kleines Geld:
1. Man bespricht das ganze vorher mit Herrn Bauermann, bezüglich Schwinge, Felgen und Reifen. Damit erspart man sich gegebenenfalls nachträgliche Um- bzw. Rückbauten.
2. Zitat: „Man kann an eine Kawasaki ohne weiteres auch eine Schwinge von Ducati anbauen. Diese Schwinge wurde ja schon auf Festigkeit etc. getestet und freigegeben. Wenn Sie also den Nachweis bringen dass das eine Ducati Schwinge ist, überprüfen wir als TÜV nur noch den ordnungsgemäßen und funktionierenden Zusammenbau“
3. Wenn man mit dem Umbaumaßnahmen fertig ist und die Papiere zusammen hat (Nachweis über die einzelnen Bauteile wie Schwinge, etc.) macht man einen Termin mit Herrn Bauermann, bringt das Motorrad einen Tag vorher hin und kann es dann gegen eine Gebühr von
200 € (kleine Einzelabnahme) wieder abholen.
Das dies so einfach geht, war mir absolut nicht bekannt. Er Bauermann hat mir in einem sehr netten Gespräch von diversen Umbauten erzählt, die über diese Schiene gelaufen sind. Umbauten von Zwei- auf Einarmschwingen gibt es selbst in unserem kleinen Saarland pro Jahr ca. 15 Stück. Ob Harley-Davidson oder Supermoto, er ist irgendwie alles dabei.
Ich habe dann nochmal explizit nachgefragt, und Herr Bauermann hat mir folgendes bestätigt: Wenn man, wie in unserem Beispiel, eine Ducati Schwinge in eine Kawasaki einbauen möchte ist das kein Problem. Wenn die Schwinge passt, ohne Adapter, Schweiß- und Bastelarbeiten, handelt es sich ja um ein Bauteil, dessen Materialgüte und Festigkeit schon getestet sind. Wenn ich also den Nachweis erbringen, dass diese Schwinge original von einer Ducati 748 ist, kontrolliert der TÜV nur noch, dass die Sache vernünftig zusammengebaut ist und auch mit den Rädern und Bremsen zusammenspielt.
Kompliziert wird das Ganze nur dann, wenn selbst gebaute Adapter dazu benötigt werden. Diese Teile sind bezüglich Materialgüte, Festigkeit, etc. halt vom TÜV noch nicht geprüft worden. Bei Serienteilen, auch von Fremdfabrikaten, sind alle Materialprüfung gemacht.
Unterm Strich bedeutet das: Nach vorheriger Rücksprache kann ich fast jedes Teil, was an einem anderen Motorrad mit Freigabe schon verbaut wurde, an meinem Motorrad verbauen und, da vorher genau so abgesprochen, für 200 € per Einzelabnahme legal auf der Straße bewegen.
Damit ergeben sich natürlich völlig neue Möglichkeiten
Sorry, wusste ich nicht. Daher habe ich mich jetzt mal schlau gemacht und gebe das auch gerne an mich weiter
