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Re: (Projekt-) Vorstellung

Verfasst: 09.08.2020, 23:57
von FliegenderHolländer
Wenn ich den linken Gehäusedeckel für den Doo Wechsel sowieso runter habe: gibt es noch Dinge die ich mal besonders in Augenschein nehmen sollte bei so einer alten Maschine, Laufleistung und Unterhalt unbekannt?

Re: (Projekt-) Vorstellung

Verfasst: 10.08.2020, 00:13
von haschek
Einige der Kettenräder von dem Ausgleichsgedöns sind mehrteilig, mit so kleinen Federn als Ruckdämpfer. Das zerbröselt schonmal unmerklich und zerfällt erst vollends bei Demontage.
Ansonsten vielleicht noch etwaige Frässpuren von mangelhaft gespannten Ketten, aber die sollten Dir direkt ins Auge springen, wie auch Haifischzähne an der Kurbelwelle.
Zähl am besten auch die Klicks vom Steuerkettenspanner

Edit: Bei diesen neumodernen Mopeten mit Elektrodaumenanlassgerät lohnt wohl auch ein Blick auf den Freilauf hinten am Polrad. Die sind zuletzt öfter mal gestorben. Hatte ich als Tretmobilist nicht gleich auf dem Schirm

Re: (Projekt-) Vorstellung

Verfasst: 10.08.2020, 12:20
von FliegenderHolländer
Danke Haschek, das ist doch schonmal einiges! Unter den meisten Sachen kann ich mir zwar nicht viel vorstellen da ich noch die in einen Motor gelunzt hab, aber ich bin gespannt! Beim Zerbröseln meinst du die Zahnräder selbst oder die Feder die zuständig ist als Rückdämpfer?

Re: (Projekt-) Vorstellung

Verfasst: 10.08.2020, 13:38
von jo-sommer
Ich denke, Haschek meint hier die Federn, die als "Ruckdämpfung" in den Ausgleichsgewischten der 650 A und B verbaut wurden; ab der C (IIRC) gab's die nicht mehr sondern es wurden einteilige Ausgleichsgewichte verbaut. Eben diese Federn hat's schon ein paar zerbröselt bzw. sind mit der Zeit so "gestaucht", dass sie sich beim Ausbauen der ganzen Chose aus den Gewichten verabschieden und dem geneigten Schrauber entgegenkommen...

Kann vorkommen, muss aber nicht. Der vorsichtige und vorausschauende KLR Schraubär baut auf einteiligen die Gewichte der C - Modelle um.

Deine Schweißarbeiten am Lenkkopf solltest du übrigens ein bisschen verschleifen und möglichst unauffällig im Lack an den Rahmenlack anpassen; der eine oder andere deutsche Graukittel reagiert empfindlich auf Schweißarbeiten am Rahmen und verweigert das Aufkleberchen auf der Nummerntafel... und die Aufnehme für's Geweih liegt ziemlich in der Nähe der Plakette mit der Fzg-Ident-Nr; welche gern mal bei der HU angeschaut wird.

Wenn du den / die linken Deckel runter hast, kannst du noch die Gleitschienen der Ketten, deren Verschraubungen im Gehäuse, wie schon gesagt den Freilauf (pass beim Abnehmen der Deckel auf die Einbaulage der Anlaufscheiben des Polrads und der Zwischenzahnräder auf) sowie die ganzen Ritzel-Verzahnungen der Ausgleichswelle und des Duplexritzels auf der Kurbelwelle ansehen. Du kannst dann auch noch die Ausgleichswellenkette ausbauen und auf das Verschleißmaß (192 mm?? glaub ich) prüfen - das neueste und beste Doo nützt wenig, wenn die Kette es hinter sich hat - es bleibt kein Spielraum mehr zum nachspannen (ausser du gehst großzügig mit der Position der Bohrung beim Verbau einer Torsionsfeder um).

Eventuell kannst du auch noch den Ventildeckel abnehmen und die Steuerkettenposition / Steuerzeiten überprüfen - die Pfeilchen auf den Nockenwellenzahnrädern sind zumindest Indikatoren.

Kommt alles drauf an, wie genau du sein willst...

Gruss Jo

Re: (Projekt-) Vorstellung

Verfasst: 10.08.2020, 15:06
von FliegenderHolländer
Hi Jo!

Danke für die Antwort, ich werde versuchen so viel wie möglich zu überprüfen, jetzt wo der Deckel runter ist. Ist es zwingend nötig um die Steuerkettenposition und -zeiten zu überprüfen den linken Gehäusedeckel runter zu haben? Habe nämlich keine neue Dichtung für den Ventildeckel zur Hand und würde das deshalb gern für nen gesonderten Arbeitstag einplanen. Die Schweißnaht noch abzurunden ist auf jeden Fall ein guter Tipp, da die Gute neue Papiere bekommen würde wird ein Blick auf die Fahrzeugnr. da im Pflichtprogramm stehen!

Und zu guter Letzt, Doo-Soforthilfe gefragt: Der Rotor geht nicht ab, habe den Abzieher (Radschraube) maximal mit einer Zange angezogen, mit dem Hammer etwas von oben bearbeitet und es bewegt sich nichts. Leider krieg ich ihn auch nicht mehr los, die Zange rutscht durch. Meine Idee: Mutter draufschweißen (Kann sich da viel verziehen / kaputt geheb wenn der Abzieher die Hitze aufs Gewinde und umliegende Teile überträgt?), den Abzieher lösen, nochmal ordentlich einfetten, dann wieder drauf, und das ganze Prozedere wie hier in der Forumsanleitung von vorn (Anziehen, Hammer,...). Meinungen? Alternativen?

Edit: Werde erstmal versuchen mit eine größere Zange zu organisieren und das Ding damit nochmal zu lösen

Re: (Projekt-) Vorstellung

Verfasst: 10.08.2020, 15:32
von Suntzun
Öhm, stützt man den Schraubenschlüssel nicht an der Fußraste ab? :gruebel:
Los ihr Schrauber...Infos...

Re: (Projekt-) Vorstellung

Verfasst: 10.08.2020, 15:50
von haschek
FliegenderHolländer hat geschrieben: 10.08.2020, 15:06 Meine Idee: Mutter draufschweißen (Kann sich da viel verziehen / kaputt geheb wenn der Abzieher die Hitze aufs Gewinde und umliegende Teile überträgt?), den Abzieher lösen, nochmal ordentlich einfetten, dann wieder drauf, und das ganze Prozedere wie hier in der Forumsanleitung von vorn (Anziehen, Hammer,...). Meinungen? Alternativen?
Zange taugt nicht, da muss was formschlüssiges drauf. Sechskant ist super, kannst du ruhig in Situ schweißen. Solange der bolzen nicht rotglühend ist, richtet das bisschen Wärme bestimmt keinen Schaden an.

Re: (Projekt-) Vorstellung

Verfasst: 10.08.2020, 16:10
von jason
Denke auch das du mit dem Bolzen ohne Sechskant nicht die Kraft auf die Schraube bekommst die von nöten ist. Da hilft dir wohl die beste Zange nix.
Machs wie haschek sagt, deck alles gut ab und schweiß nen Sechskant an den Bolzen.
Ich würde den Rand abflexen und ne Mutter drauf schieben. Passt glaube ich ne 24er.

Re: (Projekt-) Vorstellung

Verfasst: 10.08.2020, 21:17
von Sallo1971
Du drehst die Schraube zum Polrad abziehen mit einer Zange??? :gruebel:

Die arme KLR...da geht das gefriemel ja übergangslos weiter :bindagegen:

Re: (Projekt-) Vorstellung

Verfasst: 10.08.2020, 21:34
von jo-sommer
Mit ner Zange wird das nix, schweiss ne Mutter oder ne passende Nuss drauf.
Kann sein, dass das Ding so fest sitzt dass du nen ordentlichen Hebel brauchst... n bisschen Wärme beim Schweissen schadet da nix.