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Motor klackert schon Jahre bis ca. 1800 Touren....dann gut

Verfasst: 04.01.2012, 22:30
von Green Devil
So, nachdem ich nun auch mein Problem mit dem Überlaufenden Vergaser dank Crissi und dem Einbau eines Benzinfilters (scheinbar) im Griff habe, wende ich mich nun mit einem weiteren Problem an Euch :razz:

Mein Motor der KLR600 BJ.86 klackert.
Ist der Motor Kalt und ich starte ihn, hört er sich normal an.
Läuft er dann ca. 30sec. fängt er langsam zu klackern an, und hält dieses Geklacker auch bei, unabhängig der Temperatur.
Erhöhe ich das Standgas auf ca 1800 Touren, ist das Klackern weg und der Motor hört sich normal an, auch bei höheren Drehzahlen alles OK.
Das Klackern ist ganz klar im Takt des Motors also genau mit jedem Hub einmal.

Laut Vorbesitzer ist das Klackern seit ca. 15000km und sei unbedenklich :?:

Der Motor läuft von der Leistung her denke ich gut, jedoch beunruhigt mich dieses Klackern schon.

Die Ausgleichskette (Schraube unten links) hab ich schon versucht nachzustellen, doch keine Besserung.

Was kann das sein, oder ist das evtl. standard? Der Motor hat ca.40000Km

Weiterfahren und keine Gedanken Machen oder handeln?

Verfasst: 05.01.2012, 08:38
von Rattfield
das kann alles und nix sein. vielleicht die steuerkette. bei 40tkm ist sowieso eine komplette durchsicht fällig. bei dem motor gibts noch ein paar stellen die dringend inspiziert werden müssen.

Verfasst: 05.01.2012, 10:46
von BrummBrumm
Da ich ja auch kurz vor 40tkm bin habe ich mir sowas auch schon überlegt, doch dies in einer Werkstatt ist wohl zu teuer, habe zwar so einen kleinen Laden, der auch noch humane Preise hat, doch 500€ sind ja schnell zusammen, was als tun sprach Zeus?

Hier in der Gegend wohnt leider auch kein 600er Profi :/

Verfasst: 05.01.2012, 13:18
von Green Devil
Das ist ja auch meine Frage....was tun?
Wenn die Kiste klappert ist was faul.....mehr oder weniger.
Der Bock kann an der nächsten Ecke sein Leben aushauchen, aber auch noch Jahre so weiterfahren.

Mit den Inspektionen nach Kilometervorgaben werd ich eh nicht Freund, da jeder sein Moppet anders fährt....40000 km sind nicht gleich 40000km.

Das Schrauben selbst seh ich auch nicht als Problem bei mir, das mach ich selbst, nur wenn man wieder an die Teile denkt......was die wieder kosten :(

Wenn jetzt jemand hier evtl. gesagt hätte..."man, genau das hatte ich auch schon.....und ist nur eine Kleinigkeit....."dann schöpft man natürlich Hoffnung, billig von weg zu kommen.
Aber stimmt schon, es kann vieles sein :(

Aber wie sehe denn eine 40000km Überholung aus?

Verfasst: 05.01.2012, 14:11
von BrummBrumm
Naja Du kannst immerhin schrauben, ich hab da Null Plan von, dafür umso mehr vom krank sein :/

Auch habe ich keinen Platz, wie Garage oder so. Das beste wäre es mal aufmachen und schauen wie es da so aussieht drin. Beim Doo Wechsel meinte der Schrauber, dass ich mich mal nach nem Freilauf und ner Anlasserkupplung umsehen sollte, doch sonst meinte er, sieht es recht gut aus, zumindest was man da so sehen kann.

Ventile wurden laut Schrauber vor nem halben Jahr eingestellt. Micha, bietest Du Wartungsverträge an? :D

Verfasst: 05.01.2012, 15:20
von crissi
Könnte ein Kolbenkipper sein.
War bei meiner genauso. Im Standgas hörte sich das bedrohlich an und während der Fahrt hat man es nicht gehört. Aber an jeder Ampel hört´s man wieder! Mit einer Druckprüfung kann man das Feststellen.
Macht eine gute Werkstatt!

crissi

Verfasst: 05.01.2012, 16:16
von Green Devil
Die Vermutung Kolbenkipper hatte ich auch schon.....vom lesen her :(
Ventile hören sich anders an, Steuerkette ebenso.
Das ist ganz klar ein metallisches Klopfen, einmal pro Hub.

Nur wie muß ich mir so einen Kolbenkipper vorstellen?
Das der Kolben irgendwo gegenhaut?
Und das schon seit Jahren? (ich glaub nicht das der VB Mist erzählt, dafür kenn ich ihn zu gut).

Was passiert auf Dauer....weiterfahren also oder besser Standgas auf 1800 stellen und gut ist?

Meinst Du mit Druckprüfung Kompressionsprüfung?

Verfasst: 05.01.2012, 16:59
von Rattfield
so alte böcke sind immer nur was für selbstschrauber mit entsprechenden kenntnissen. das gilt für die klr doppelt. der motor hat so viele schwachstellen das eine regelmäßige inspektion echt das motorleben verlängert. mit inspektion meine ich jetzt nicht die ölwechsel. der motor muss geöffnet werden.
wer auf nummer sicher gehen möchte sollte folgende punkte beachten:

steuerkette prüfen (längt sich wie die sau, gerade bei älteren modellen mit der alten kette) die kette würde ich immer ersetzen falls der motor noch länger ackern muss.

der steuerkettenspanner muss auf den neuen ratschentyp umgerüstet sein.

die führungsschienen der steuerkette inspizieren. gern verbiegt sich die schiene am spanner, dieser rückt dann nicht weiter aus, folge: kette schlägt, oder springt über.

ausgleichswellenkette prüfen. wenn stark gelängt unbedingt ersetzen, bei alten modellen vor 1987 droht der kettenriss. auch bei dieser kette gibts ab ca. 1987/88 eine verbesserte version.

führungselemente der ausgleichswellenkette prüfen. die vordere muss ersetzt werden wenn der kunststoff an der vorderkante abgerieben ist. die kette kann sonst gegen metall laufen. die befestigungsschrauben müssen unbedingt wieder ordentlich verklebt werden.

die hintere führungsschiene ist oft unproblematisch, aber nachsehen.

der ausgleichswellenkettenspanner sollte ersetzt werden. entweder gegen das eaglemike teil, oder mindestens die verschlimmbesserte kawa version. die feder ebenfalls.

das lager das auf dem excenter läuft ist meistens schrott.

die kunststoffbeschichtung der kettenräder löst sich und verstopft zusammen mit der dichtpaste der gehäusehälften das primärsieb der ölpumpe. das sieb muss unbedingt gereinigt werden.

die federpakete der kettenräder lösen sich auch ganz gern auf. die federn setzen sich stark. folge: das spiel erzeugt einen hart metallischen ton beim untertourigen fahren oder beschleunigen.

das ventilspiel sollte immer am oberen limit eingestellt sein. zu kleines ventilspiel ist tödlich für die nockenwellenlagerungen.

das kacr auf der auslassnockenwelle wird am besten an den nieten nachgeschweisst, sonst droht auch hier bei frühen modellen der motortod. klappert auch wie die sau.

ich schätze ich habe die hälfte noch vergessen zu erwähnen, aber allein das reicht schon für ein-, zwei gemütliche abende in der werkstatt. bezahlen kann das keiner. ne rechnung von einer kawa-werkstatt würde wohl den wert des ganzen haufens weit überschreiten.

das ist das standardprogramm das ich bei keinem motor auslasse. damit fängt der ganze krieg aber meistens erst an. auf dem weg diese punkte abzuarbeiten findet man oft noch eine ganze menge anderen scheiss. billig ist das sicherlich niemals. eine neue steuerkette kostet bei kawasaki nur 40 euro, die ausgleichswellenkette kostet dagegen schon 115 euro.
ich habe mal einen motor komplett für jemanden gemacht, also das große programm. kolben, ringe, ketten, lager, dichtungen, spanner, filter, o-ringe, führungsschienen, einfach alles. hat gut 1000 euro gekostet. für einen motor!

p.s. bei einer kompressionsprüfung nicht vergessen das kacr stillzulegen, sonst kommen da nicht mehr als 2-3 bar zusammen. selbst dann wage ich zu beweifeln das man einen kolbenkipper, der bei der klr sowieso kein thema ist, diagnostizieren kann. ich bleibe bei der steuerkette 8) weil die meisten führungsscheinen im kopf schleifen schafft der spanner es nicht weiter auszurücken. die kette schlägt dann oben am ventildeckel an, zwischen den nockenwellenrädern. spann doch mal von hand nach: 12er schraube raus. mit einem geeigneten gegenstand (inbusschlüssel, ne lange schraube, etc.)versuchen den spanner weiter reinzudrücken. wenn es klick macht war die kette zu locker. wenn es 2 mal klickt viel zu locker. wenn es 3 mal klickt mach den motor auf!

Verfasst: 05.01.2012, 17:23
von geronimo
@Green Devil

wenn du von einem kolbenkipper ausgehst, dürfte das gleichzeitig mit einem höheren ölverbrauch (1 liter/1000km oder mehr) einhergehen.

Verfasst: 05.01.2012, 18:18
von Green Devil
Bor eh.....
Hut ab Rattfield, danke für die Auflistung....aber wie ich deinem Text meine entnehmen zu können.....wenn ein scheiß den nächsten folgt....wohl besser fahren oder 1000 euro latzen :?: :!:

dann wähl ich die erste Methode, ansonsten übersteigt das echt den Wert des Bikes.

Aber nochmal zu Steuerkette, ist der Spanner das Teil am hinteren Rand linke seite? Diese Schraube raus und dann nur mit was reindrücken? Kann ich da nix falsch machen? Weil das ist ja dann machbar.
Wäre nur doof, wenn was schiefginge...denn immerhin fährt sie ja.

Übrigends, 1l öl auf 1000 Kilometer bestätigt mir auch der Vorbesitzer.