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Motorlaufleistung
Verfasst: 12.03.2016, 09:23
von muskelschmied
Moin ihr Recken,
ab welcher km-Leistung muß der Motor überholt werden ?
Wie bekannt, such ich ja wieder 'ne Tengai für mich, für meine Fönigin hab ich ja die von Doc gekauft.
Es werden ja zur Zeit auch welche angeboten.
Meine hab ich ja letztes Jahr weggeben müssen.
Sie hatte 50.000 km auf der Uhr und lief tadellos und ist im letzten Sommer weitere 6000 km gerollt und tut es immer noch klaglos !
Habe Kontakt mit dem Käufer (ist 'n Bekannter).
Also ca. 56.0000 km ohne Motorüberholung !
Nun meine Frage und eure Meinung bitte.
Bei welcher km-Leistung müßte man mit einer Motorüberholung rechnen ?
Im Netz werden welche mit ca. 70.000 km angeboten.
Da trau ich mich nicht ran.
Ich habe aber kein Interesse und auch keine Barmittel, nach dem Kauf gleich in Motorüberholung zu investieren !
Motorüberholung ab wann ca. ?
Kosten ?
Eure Mienung bitte
bis denne danne
:snoopy:
Verfasst: 12.03.2016, 09:54
von Nordlicht
Da gibt es pauschal keine Laufleistung. Der eine ist bei 10000 schon hin, weil entsprechend schlecht behandelt, andererseits gibt es einige, die schon über 150000 runterhaben ohne geöffnet worden zu sein.
Solange er gut läuft, läuft er.
Natürlich ist es schwer vorort einen Kompressionstest oder gar einen Lecktest zu machen.
Ich habe gerade einen A-Motor auf der Werkbank.
Kostenmäßig sieht das so aus:
- Zylinder bohren / honen = €64 incl. hin und Rückversand
- Kopf überholen, da man ihn schon in der Hand hat: €130 ohne Teile, wie z.B. neue Ventile. Mit Ventilen ca. €240.
- Dichtsatz: €55
- Kolbenkit: €200
- Öl und Filter, Kerze: €20
- Ausgleichsgewicht aus der C: €60
- Ventilshims: €35
- Doohickey €80
Und da haben wir die €600 schon durchbrochen; das dürfte schon einen wirtschaflichen Totalschaden darstellen.
Das ist das Minimum, natürlich kann man auch das Gehäuse teilen, um das Getriebe zu begutachten.
Ich denke auch, daß zur Motorüberholung zwingend der Thermobob gehört, da er einen gravierenden Konstruktionsfehler seitens Mutter Kawi behebt.
Auch sollte die Bedüsung des Gasers korrigiert werden.
Alle diese Kleinigkeiten schlagen natürlich auch zu Buche.
Verfasst: 12.03.2016, 11:31
von Suntzun
Hmm...meine Tengai fährt nun mit knapp 95 tsd. rum, und bis jetzt ist nur das Doo fällig gewesen und die dämliche Wasserpumpenwellendichtung. Hoffe, daß sie noch ne Weile hält. Ok, sie braucht unter Last ordentlich Öl, aber das nehme ich mit in die Betriebskosten...

Verfasst: 12.03.2016, 14:26
von muskelschmied
Suntzun hat geschrieben:Hmm...meine Tengai fährt nun mit knapp 95 tsd. rum, und bis jetzt ist nur das Doo fällig gewesen und die dämliche Wasserpumpenwellendichtung. Hoffe, daß sie noch ne Weile hält. Ok, sie braucht unter Last ordentlich Öl, aber das nehme ich mit in die Betriebskosten...

Joh Suntzun, das macht Mut und spricht für den Motor einer KLR
.. und wir beide sprechen sowie eine "Sprache" (siehe "Eintopf Harz 2014 als alleinige Tengai-Reiter)
Obwohl Nordlicht auch recht hat und er weiß wo von er spricht und ich halte sehr viel von seiner Meinung !!
Ich bin der Meinung, wenn ein Motor schon 50.000 und weit mehr auf der Uhr hat, müßte er schon sorgsam behandelt wurden sein, sonst hätte er schon das zeitliche gesegnet, oder ?
Wie die "Meine"
Ich denke und hab die Erfahrung gemacht, es ist überhauupt nicht wichtig, wieviel Reiter uff dem Pony waren und wieviel Milen es schon durch die Steppe gejagt ist, sondern !!! WER und WELCHE und wie wurde sie gwartet und gepflegt !!
bis denne danne
:snoopy:
Verfasst: 12.03.2016, 14:47
von jo-sommer
Mein Motor in der A bekam nach Ölverbrauch bei knappen 86000 ne Revision; soll heißen erstes Übermaß am Kolben und Ventile einschleifen bei neuen Schaftdichtungen.
Der Vorbesitzer machte im Gespräch einen Vernünftigen Eindruck; hatte Grundsatzahnung. Vom Doo wußte er nix; habe dann bei 99000 ein EM-Doo verbaut.
Der Motor hat jetzt 126000 drauf. Leistung ist da, Vibration und Klappern auch, Ölverbrauch ca 0,25 l / 1000 km (inkl. automatischer Kettenschmierung aus dem Schaltwellensimmerring).
Es kommt meiner Meinung nach hier echt nur auf den Vorbesitzer an; ein richtiges Gespräch und abschätzen, ob der eher n Spacken ist der nen Motor kalt prügelt oder einfach nur keine Ahnung hat oder jamand ist, der weiß was er macht.
Gruß und viel Erfolg, Jo
Verfasst: 12.03.2016, 16:03
von Chef
Nordlicht hat geschrieben:... andererseits gibt es einige, die schon über 150000 runterhaben ohne geöffnet worden zu sein....
Da lachen ja die Hühner...
Wenn ich sowas hin und wieder lese und man dann mal nachhakt, kommt meistens raus, dass nicht bekannt ist, ob ein Vorbesitzer schon was gemacht hat und daher...
Es mag Erstbesitzer geben, die Stein und Bein schwören, dass der Motor > 100tkm noch nie offen war - aber wie viele sind das? Glaubhaft? Und wie läuft die Kiste dann noch? Wie hoch ist der Ölverbrauch und wieviel Rest-PS sind dann noch vorhanden?
Leute, da werkelt Mechanik in dem Motor. Und egal wie lange man Warmfährt, mit welchem Keramikreibmittelminderungszeug oder sonstwas man dem Motor was Gutes tat, tut oder tun will - da entsteht mit der Zeit (Laufleistung!) einfach Abrieb/Abnutzung/Längung von Ketten/thermische Belastung etc...
Je nach dem, ob ein Motor "geschont" wurde (immer schön Warmfahren, regelmäßige Pflege vorausgesetzt) in dem man ihm einfach keine Leistung abverlangt (27PS-Drossel, zurückhaltende Gashand) oder eben voll belastet wurde, weil die fünf Führerscheinneulinge, die die Kiste im Laufe der Zeit vorher hatten, eben Spaß mit dem Ding haben wollten und dem Motor alles abverlangten - so lange halten die Motoren dann auch (mal von dem Doo-Thema völlig abgesehen).
Gruß Chef
Verfasst: 12.03.2016, 16:31
von Nordlicht
Ist ja alles quasi nicht ganz falsch.
Einfach diesen Thread hier lesen.
http://www.klr650.net/forums/showthread.php?t=127242
Also, immer schön warmfahren. Ohne Thermobob ca. 16-20km, mit ca. 6 Minuten.
50er Öl reinkippen, Ölstand am obersten Ende des Schauglases halten und die Brühe nach spätestens 4000km ablassen.
So alle 15000km mal nach den Ventilen lugen und bei jedem Ölwechsel auch kurz das Doo nachstellen.
Soll helfen.
Verfasst: 12.03.2016, 16:54
von Chef
...60mph...
Ja so'n Schleichermopped muss man halt erst mal wieder freifahren...
Gruß Chef
Verfasst: 12.03.2016, 18:00
von Martin16
Man sollte noch zwei Punkte berücksichtigen:
a)Fertigungstoleranzen
b)Fahrverhalten (im Bezug auf täglichen Gebrauch).
Über die Fertigungstoleranzen brauche ich so glaube ich gar nicht groß zu philosophieren - es gibt halt Mopeds die schon nach 10.000km fratze sind obwohl der Vorbesitzer sie penibel gefahren hat. Auf der anderen Seite gibt's auch welche die nur ihren Hobel genagelt haben und die laufen noch nach 30-50tkm. Ich erkläre sowas nur mit Toleranzen bei der Herstellung.
Über das Fahrverhalten - ich habe mal vor über 20zig Jahren eine LS650 neu gekauft - diese über 4Jahre gehabt und über 52tkm gefahren - ohne irgendein Problem (die LS hat ja auch das Steuerkettenspannerproblem). Habe auch mal mit einem KLR 250 Besitzer gesprochen (1.Hand) der seine KLR 72tkm (!) ohne Revision gefahren hat und sie anschließend verkaufen wollte - er ist sie täglich (Sommer wie Winter) jeden Tag 80km gefahren (auf 17PS) - Nockenwellen- oder Zylinderprobleme unbekannt. Chef hat natürlich recht - wenn Du einen Vollhonk als Vorbesitzer hast geht natürlich das beste Material in die wicken..aber ich glaube schon wenn man sein Möp täglich fährt sind weitaus höhere Laufleistungen drin ohne große Revisionen - als wenn du sie nur in der Vitrine beguckst und max.1000km im Jahr fährst - bewiesen ist dies aber nicht -

- nur meine Meinung.
Grüße,
Martin