Ich war nun also knapp 2 Wochen auf der Insel und hatte 5 Tage einen Leihwagen und an 2 Tagen eine Honda CRF 250 gemietet, mit der ich vorwiegend abseits der größeren Straßen im Nordosten, in der Mitte und im Südosten der Insel gut und viel „gewandert“ bin.
Das Moped hat sich, wie erhofft als nahezu perfekt erwiesen, klein, leicht und superhandlich. Trotz der geringen PS Zahl (23 glaube ich) fast immer ausreichend motorisiert. Lediglich die Sitzbank ist eine Katastrophe, die von der KLR ist ja schon schlimm aber die von der CRF gleicht einem Brett, musste ständig Pausen einlegen.

Gibt nun ne gute und ne schlechte Nachricht zu berichten, die schlechte:
Die Kreter sind mit einer wunderschönen Umgebung beschenkt worden und was machen sie damit? Ihren Müll darin abladen. Da sucht man nach einem abgelegenem Strand den man auch findet und dieser ist übersät mit Plastik, schwarze 100 Liter Mülltüten die abgeladen werden und aus denen das Plastik in die Natur geweht wird. Kanister und Eimer, Tüten, Joghurtbecher usw., das sieht dann z.B. so aus:

Oder z.B. so:

(das Bild entstand nach einer halbstündigen offroad Fahrt auf ein entlegenes Hochplateau)
In dieser Hinsicht verstehe ich die Kreter überhaupt nicht, alles wird in Tüten verkauft, wenn man darauf verzichtet ist das ungewöhnlich. Die letzten 5 Tage der Reise habe ich es mir angewöhnt jeweils ca. 1 Eimer Plastikmüll vom Hausstrand mitzunehmen und in die fast leeren(!!) Mülleimer an der Straße zu entsorgen. Ungläubige Blicke der Kreter, aber nach 5 Tagen sah der Strand schon richtig gut aus, bringt zwar nichts, aber was solls.
Nun die gute Nachricht:
Es sieht natürlich nicht überall so aus, bei mir lag die Quote aber immerhin bei 50 %. An und für sich ist die Insel ein Traum, türkises Wasser, Traumstrände und natürlich wichtig: Schön schlechte Straßen, wenn man denn von den Hauptstraßen abweicht. Ein Großteil der Insel wird mit Olivenhainen bewirtschaftet. Die Bäume sind alle untereinander vernetzt mit zum Teil üblen Schotterwegen. Wer Motocross sucht ist an der falschen Stelle, aber für Endurofahrer ein Traum. Man kann sich kilometerweit in den Bergen offroad bewegen, bei 25 Grad ein schön breites Grinsen ist garantiert. Das (nicht das Grinsen) sieht dann so aus:

Oder z.B. so:

Würde ich mich in Deutschland so abseits der Straßen bewegen wäre die Anzeige sonnenklar, auf Kreta interessiert das keine Sau. Im Gegenteil, begegnet man dann doch noch einmal einem Einheimischen so wird man freundlich gegrüßt und es wird einem sogar noch beschrieben wo es noch holperige Strecken gibt. Überhaupt kann ich nur sagen, dass die Kreter äußerst gastfreundschaftlich und hilfsbereit sind.
Fazit: Was die Insel in Bezug auf Familienurlaub angeht habe ich gemischte Gefühle. Jedem aber, der vielleicht zur schlechten Jahreszeit unter „Enduroentzug“ leidet kann ich nur 1 Woche mit Leihmoped empfehlen. Flüge und Unterkünfte sind in der Nebensaison günstig.
p.s.: Einige Kreter haben Waffen
