Meine Tüv – Leidensgeschichte
Anfang September 2009: Kauf der Kawasaki KL 650 A aus der nähe von Hamburg (ca. 200 km pro Strecke). Laut Besitzer lief die Maschine nicht so gut und würde nur im Kaltstart laufen. Soweit so gut. 550 € von der Bank geholt und mit nem geliehenen Transporter losgefahren. Start: 13 Uhr… 2 Stunden später waren wir dann am Ziel. Erstmal suchen und dann haben wir den Verkäufer auch gefunden

immer diese Reihenhaussiedlungen in denen ALLE Häuser gleich aussehen… *arrrgh* Soweit so gut. Maschine besichtigt und es sah alles gut aus. Zum Starten musste dann der zufällig vorbeikommende Nachbar mit seinem Auto herhalten. Choke, Startknopf und es „fotterte“ ausm Topf (und ich machte große Augen… mein erstes eigenes Motorrad). Alles schien soweit gut, nur halt son' paar Macken, wie keine Blinker (er gab mir riesen-mörder-blink-blink Teile mit, aber das konnte man ja noch mal ändern)
Für 500 € hat die Maschine dann ihren Besitzer gewechselt (50 € hat er mir wegen dem weiten Weg gewährt) Also mit guter Laune zurück nach Hause gefahren und meinem Vater nebenbei noch erklärt, dass der Transporter auch noch nen' 6ten Gang hat ;-). Nur der Satz vom Verkäufer: „ich habe die nicht zugelassen bekommen“ ging mir durch den Kopf. „Ach was, “ dachte ich, „schwamm drüber. Du bist jung, das wird schon klappen“
Mitte September bis 29.3.2010:
Mit meiner Mum nach Louis (durfte noch nicht alleine fahren) und ne neue Batterie geholt, weil die alte schlicht weg platt war. Da hat’s sich angehört beim Versuch den Starter zu drücken, als wäre ne Hummel im Tank. Die neue Batterie hat Abhilfe geschaffen ;-) Laden, Starter + Choke = Brumm Brumm Brumm… fötter, fötter fötter, Choke raus…. Aus… *ahhh Panik*. Also erstmal im KLAR 650 Forum angemeldet. Sofort ne geile Community gefunden *top*. Als nächstes habe ich dann den Vergaser demontiert und erstmal gereinigt

Ganz vorsichtig die Düsen freigemacht und was nicht mit pusten raus wollte dann mit einem weichen, super dünnen Draht rausgestupst. Zusammengebaut und alles lief super. Mit Choke, ohne Choke, alles läuft. Soweit so gut.
Ein paar Wochen später war ich bei Louis stylische Blinker kaufen, die den „Enduro Look“ nicht verschandeln und auch nicht so riesengroß sind wie diese Laternen die dran waren. Ordentlich rum gefrickelt und geschraubt damit alles soweit passte. Nur hinten war natürlich das Problem, dass der Schraubenrest zu kurz war um vernünftig verschraubt zu werden. Schon wieder ne mittelschwere Krise. Aber man hat ja doch schon den Ergeiz das zu schaffen. Also n bisschen was von dem Gummi weggemacht, sodass man den Blinker weiter durchschieben konnte und ordentlich fest gezogen.
Anfang März war ich dann mit meiner Freundin im Baumarkt und habe mir ne Alu Riffelbleckplatte gekauft, weil ich den Gepäckträger neu machen musste. Das Plastikteil darauf fehlte einfach… tse tse tse. Fertig gemacht, angepasst und passt. Der Batteriehalter entstand auf die gleiche Weise.
Soweit so gut. Zu mir selbst: „Einfach mal n Versuch beim Tüv starten“. Vorher musste ich natürlich eine Fahrprobe machen, hatte nur noch keinen Führerschein und kein Nummernschild. Folglich musste der Garten herhalten, da ich mich nicht noch einmal von den blau weißen Partybusfahrern einsammeln lassen wollte, aber das ist ne andere Geschichte.
Einmal zu viel Gas gegeben und *peeeeeewwww* da fliegen die Rasenstücke… das gab n bisschen Ärger und die Aufgabe, wenns' wärmer ist, den Rasen zu mähen und zu vertikutieren.
Ok, einverstanden

dafür bin ich dann aber noch etwas gefahren.
Am 29.3. gings' dann los um den Hänger für meine Maschine zu holen. Vom Onkel meiner Freundin dann den Anhänger geholt, 10 km hin, 10 zurück. Maschine aufgeladen mit einer arg fragwürdigen Konstruktion aus nem dünnen Brett, ein paar verschraubten kleinen Brettern und Mum’s besten Tonblumentopf (jetzt bloß nicht erwischen lassen) :-D. Mein Dad fährt natürlich erstmal die huckeligste Huckelpiste lang, die wir hier im Dorf haben… und es kam was kommen musste… die Maschine verrutscht. „ SOFORT ANHALTEN !!!! DAS TEIL KIPPT!!!!!!!“ schnell raus und dann ordentlich gesichert… hatte sich wohl irgendwas leicht gelöst und das obwohl die Maschine richtig in die Federn gezogen war. Naja ist ja nix passiert.
10 Km später und um einige Nerven ärmer sind wir dann beim Tüv angekommen. Maschine abgeladen und sofort drangekommen. Licht war ok, Speichen auch, Lenkerschloss ebenfalls und die restliche Beleuchtung auch. Zum Gepäckträger: „ Das sieht ja gut aus… selber gemacht? Das wichtigste ist, dass nix übersteht“, danach „Was'n das hier?!?“ Ich: „?“, „Aha, die Batterieabdeckung, auch selber gemacht, kannste vielleicht ja noch leicht die Ecken abrunden“. Kette wäre ein bisschen stark gespannt… Dann: „ Ohoh hier vorne an der Bremse“ Der Prüfer zeigt mit seiner Taschenleuchte auf die Bremsbeläge … „ Die sehen mau aus, da ist zu wenig drauf und die bröseln schon!“ -> notiert
Ok , ab nach draußen und Testfahrt machen… ich hörte das Gefährt das erstmal so schön richtig rum fahren… einfach toll ^^ unser Garten gab es ja nicht her, mal die Gänge durch zu fahren. Nix gefunden. AU war auch in Ordnung. Max.: 4,5 ist: 1,3 .. und das nur, weil meine Maschine die EZ zwei Monate zu spät hatte :’-(
Der Bericht ergab dann: NICHT BESTANDEN. Und dieses „nicht bestanden“ kostet dann natürlich auch noch knappe 60 Teuronen.
Zu Hause dann das nächste Spektakel: Dieser verflixte Gleitstift für die Beläge ging nicht raus. Alles probiert und dann ne neue Bremszange für 36€ von egay geholt. Bremsflüssigkeit gekauft und entlüftet (das ist ja wohl zu zweit super einfach… sogar ohne Hilfsmittel, nur ein durchsichtiger Schlauch). Brems Check: bremst „gut“ (ist ja relativ ;-) gesehen)
Dann wollte ich heute, am 21.4 doch noch zum Tüv. Morgens um 7:00 Hänger von einer Bekannten geholt. Schwester zur Schule gebracht, und aufm Rückweg nach einer „Physik-Lern-Session“ beim Tüv vorbei und erstmal gefragt wie das jetzt aussieht. Ergebnis: Lenker abnehmen: 60 Euro, dazu dann noch Nachprüfgebühr würd es kosten. Auf die Frage, wie das mit der Bremsleitung aussieht (war ja auf Stahlflex umgerüstet): „ Das können wir nur vor Ort beurteilen, und wenn man die Nummer unten drauf nicht lesen kann, müssen sie sich neue Leitungen kaufen“ (und ich bin Schüler mit wenig Geld… was denken die denn?!?!?)
Also nach Hause, noch mal überprüft… man kann nix erkennen *VOLL DIE KRISE!*
Ok, Ruhe bewahren, irgendwas muss man da doch machen können, also die Hülse gedreht und siehe da:
„Goodridge Type 2 FMVSS 106“
Das ist doch schon mal was
Der Versuch ein Gutachten für die Leitung zu finden war leider nicht erfolgreich. 0 Ergebnisse. Bei Goodridge angerufen, Ergebnis: Die Leitung vom Typ 2 ist schon alt und es gibt wohl kein Gutachten mehr…, aber das Gutachten zu Type 1 würde das vom Typ zwei beinhalten. Bei der Tüv Station in Bersenbrück angerufen: „beep beep beep „ Frau am Telefon: „die haben grade Mittagspause“ ok… später noch mal: nene, der Fachmann für diese Sachen ist heute in der Mittagspause nach Hause gefahren. Der hat schon frei. Wurde dann auf die Tüv Stelle in Osnabrück verwiesen. Dort angerufen und es war ein unfreundlicher Typ am Telefon: „Wenn ich das eintragen soll, dann brauch ich den Schein von nem Motorrad, wo das schon eingetragen ist. Sonst geht das nicht! (Lol?!? wo soll ich den denn her bekommen? Kann man das sehen, wenn da welche mit 100 Sachen vorbeirauschen? ) Auf meine Frage, ob man das nicht anders machen könnte, weil ja das Gutachten von Typ 1 das von Typ 2 beinhalten soll: Das bräuchte ich schriftlich in ORIGINAL! keine Kopie oder so! Original Stempel und Unterschrift!
Ok, wieder bei Goodridge angerufen: „Ok, wir versuchen was Passendes zu finden, aber eigentlich müssten die das beim Tüv liegen haben. Die sind einfach zu faul das nachzugucken“ (volle Zustimmung

aber man soll ja nicht böse sein. Sind bestimmt nicht alle so, aber den, den ich dran hatte war es definitiv oder kann man in 2 Sekunden sagen, dass das nicht geht? „Ich such das mal raus“
Und jetzt habe ich hier alles liegen und warte einfach nur noch auf das Gutachten, welches mir der freundliche Mitarbeiter von Goodridge hoffentlich schicken kann… sonst habe ich echt ein Problem *grummel*
Fazit:
Freude aufs Motorrad: 130%
Nerven die übrig sind: 2 %
Zeitaufwand: will ich nicht drüber nachdenken
TüV: immernoch nicht ( 0% )
Gruß
Hauke
P.S.: Oh, doch ziemlich lang geworden ^^