Springt kalt nicht an, ölige Kerze

alles rund um den 650er Motor
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Prototyp
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Beitrag von Prototyp »

Das frage ich mich auch. Wieso einschleifen wenn die Ventile dicht sind? Die Ablagerungen vom Kopf entfernen und fertig .... So würde ich es machen
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Chef
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Beitrag von Chef »

Du bist bei einem Zerlegungsgrad/Bearbeitungsschritt, bei dem es sich nicht nur empfiehlt sondern geradzu aufdrängt, die Ventile einzuschleifen.
Du erreichst dadurch eine erhöhte Dichtigkeit bzw. Kompression.
Warum also einen neuen Kolben + Zylinderschleifen + Kopf planen etc... wenn's dir durch die Ventile pfeift?

Du ärgerst dich grün und blau, wenn Du - vielleicht nicht sofort - aber in den nächsten paar tausend km, da nochmal ran musst.

Wenn das jetzt teuer wäre, könnt' ich's ja noch verstehen.
Aber das kost' doch so gut wie nix.
Na egal - deine Entscheidung.

Was sagen denn eigentlich die Spezialisten zu meiner oben gestellten Frage, hinsichtlich oszillierendem vs. rotierendem Einschleifen? :roll:


Gruß Chef
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Chef
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Beitrag von Chef »

Prototyp hat geschrieben:Das frage ich mich auch. Wieso einschleifen wenn die Ventile dicht sind? Die Ablagerungen vom Kopf entfernen und fertig .... So würde ich es machen
Es wird ja keiner gezwungen das zu tun. Ihr könnt's auch lassen... :nein:


Gruß Chef
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planet
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Beitrag von planet »

Hab dir doch schon Recht gegeben. :) Der Pragmatiker baut es halt zusammen und macht dann alles ganz pragmatisch nochmal auf. Ich werd mal schauen...

Ob oszilierend oder rotierend... Ich könnte mir vorstellen, dass man weniger Gefahr läuft einseitig einzuschleifen. Wie beim Exenterschleifer.
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Beitrag von wernerz »

Hi Chef,
habe mich auch schon oft gefragt, was das soll mit dem oszillieren einschleifen. Rein von der Logik müsste rotierend besser sein.

Meine Theorie: in grauer Vorzeit, als es noch keine kleinen leichten Bohrmaschinen gab, war es einfacher von Hand oszillierend zu schleifen. Ist wie beim Feuer machen. Den Zunder bekommst du mit ner Bohrmaschine auch mit drehenden Bewegungen heiß. Nur Versuch mal von Hand eine so schnelle Drehbewegung hin zu bekommen, eben unmöglich.

Diese Art des einschleifens von Hand wurde dann von einer Generation Mechaniker an die nächste weiter gegeben.

Also ich habe das zwar erst zweimal gemacht, aber bisher immer rotierend. Und werde das auch weiterhin so machen.
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Beitrag von jo-sommer »

Hab das mit dem Oszillieren auch nie begriffen warum das, insbesondere bei gehärteten Teilen, besser sein soll. Stammt wohl noch aus der Zeit verbleiten Sprits...

Die paar, die ich eingeschliffen hab, haben die Behandlung mit Akkuschrauber und Schlauch gut überstanden.
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Beitrag von KLR650Tengai »

Das wichtigste ist beim Ventile einschleifen, das "perfekte Tragbild" und das geht von Hand genauso gut wie mit Akkuschrauber, Bohrmaschine etc...!!
Das wichtigste ist ein gutes, konstandes Tragbild!!
Von Hand ist es zwar bisschen "mehr Arbeit", aber wenn man weiß was man macht, bekommt man ein optimales Ergebnis!!
Mir hat es damals (1988-1989) mein Meister beigebracht, so wie noch vieles anderes mehr und ich bin bis heute dankbar dafür!!
Wichtig zu Wissen ist auch, daß du mit den unterschiedlichen Winkeln des Einschleifens auch den Durchfluß erhöhen kannst. :wink:
Lohnt sich aber in dem Fall bestimmt nicht wegen 0,05 bis 0,1PS mehr!!
Da entfernst nen paar Schrauben und anderes Unnützes und hast dann 0,5-1,0kg weniger, das bringt mehr! :wink:

.
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Beitrag von jo-sommer »

KLR650Tengai hat geschrieben: Da entfernst nen paar Schrauben und anderes Unnützes und hast dann 0,5-1,0kg weniger, das bringt mehr! :wink:

.
Jaa, nee, is klar. Fahrer 10 kg abnehmen und schon rennt die Karre...
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planet
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Beitrag von planet »

Ventile einschleifen habe ich dann doch gemacht. Ich hatte noch mit jemandem in der Werkstatt gesprochen und er hat mir dann direkt ein bisschen Schleifpaste mitgegeben.

Beim Zusammenbau 2 ausgerissene Gewinde, eines davon die Schraube außen zwischen Kopf und Zylinder. Weil ich den Kopf nicht nochmal abnehmen wollte, habe ich dann das neue Gewinde mit der Rohrzange reingeschnitten. Immer ruhig bleiben. :)

Dann habe ich noch vorne am Zylinder das Kniestück für den Kühlwasserzulauf geschrottet. Ich hatte mich nämlich ohne nachzumessen, für den dickeren der 18er O-Ringe aus dem Dichtungssatz entschieden. Beim Anschrauben ist es dann gebrochen.

Heute Abend habe ich das Moped das erste mal warmlaufen lassen. Morgen kommt die erste Fahrt. Habe Verschiedenes über's Einfahren gelesen. Wenn ich es richtig verstehe, sollte ich abwechselnd zügig aber behutsam beschleunigen und Motorbremse fahren. Für 20 Meilen habe ich irgendwo gelesen. Also ein Stündchen mit Pause über die Landstraße juckeln. Dann den ersten Ölwechel.

Bin echt gespannt wie sie sich fährt.
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Beitrag von Chef »

planet hat geschrieben:Ventile einschleifen habe ich dann doch gemacht. Ich hatte noch mit jemandem in der Werkstatt gesprochen und er hat mir dann direkt ein bisschen Schleifpaste mitgegeben.
Und? War doch gar nicht so schlimm, oder? ;)
planet hat geschrieben: Beim Zusammenbau 2 ausgerissene Gewinde, eines davon die Schraube außen zwischen Kopf und Zylinder. Weil ich den Kopf nicht nochmal abnehmen wollte, habe ich dann das neue Gewinde mit der Rohrzange reingeschnitten. Immer ruhig bleiben. :)
:respekt: Ich kann mit 'ner Rohrzange keine Gewinde nachschneiden.
planet hat geschrieben: Dann habe ich noch vorne am Zylinder das Kniestück für den Kühlwasserzulauf geschrottet. Ich hatte mich nämlich ohne nachzumessen, für den dickeren der 18er O-Ringe aus dem Dichtungssatz entschieden. Beim Anschrauben ist es dann gebrochen.
Kein Beinbruch. Bekommst Du bestimmt für kleines Geld in Drochtersen oder bei ebay oder so...
planet hat geschrieben: Heute Abend habe ich das Moped das erste mal warmlaufen lassen. Morgen kommt die erste Fahrt. Habe Verschiedenes über's Einfahren gelesen. Wenn ich es richtig verstehe, sollte ich abwechselnd zügig aber behutsam beschleunigen und Motorbremse fahren. Für 20 Meilen habe ich irgendwo gelesen. Also ein Stündchen mit Pause über die Landstraße juckeln. Dann den ersten Ölwechel.
Ja, gemütlich beschleunigen - nicht voll ausdrehen - und dann immer schön weit abtouren lassen.
20 Meilen? - Je nach dem, wie pedantisch man ist.
Ich hätte eher 100-200km gesagt und dann nochmal bei 1.000km, aber da streiten sich die Geister.
Wird schon ;)


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