Problem nach Doo Wechsel

alles rund um den 650er Motor
teddybaer
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Problem nach Doo Wechsel

Beitrag von teddybaer »

Hallo zusammen! Lasst mich jetzt auch mal meinen Senf zu unserem
Dauerthema "Doohickey" beitragen...

Ich habe mich heute an den Austausch des bei der letzten
Sammelbestellung erworbenen Doos gemacht (hätte ich besser sein
lassen sollen und wäre stattdessen Moped fahren gegangen... ).

1. (unschöne) Überraschung: ziemliche Schleifspuren im Motorinneren
(siehe Bild, rote Markierung). Die rechten Spuren stammen mit ziemlicher
Sicherheit von der Doo-Feder., bei den linken habe ich keine Ahnung,
woher die sein könnten. Hat noch jemand mal sowas gesehen?

Was ist mit der Kerbe, an der die Spiralfeder eingehängt wird (grüner
Pfeil)? Ich finde die ziemlich tief... Gehört das so?


Bild



2. (erfreuliche) Überraschung: Doo und zugehörige Feder sind absolut
intakt -- und das nach 48Tkm auf der Uhr. Da habe ich anscheinend
Glück gehabt!


Ok, Doo gewechselt, alles wieder zusammen gebaut. Soweit kein
Problem. Die nächste (ärgerliche) Überraschung kam beim Festziehen der
Rotorschraube: der 32iger Schlüssel zum Gegenhalten hat mir das
Heissmachen und Verbiegen anscheinend übel genommen, sprich: er hat
sich noch vor Erreichen des gewünschten Drehmoments verabschiedet und
sieht jetzt eher wie ein Korkenzieher aus. Die Schraube ist schon
fest, aber halt nicht mit den gewünschen 190Nm angezogen. Ich habe
aber gedacht, das wird schon reichen und habe alles zugemacht, Öl
rein, etc.


So, und die 4.(extrem ärgerliche) Überraschung kommt jetzt: die Kiste
ist a) nicht angesprungen und hat b) schlagende Geräusche beim
Anlassen gemacht (also mehr als normal).


Wieder aufgemacht und festgestellt, dass der halbmondförmige Keil, der
in die Kurbelwelle eingesetzt wird (2. Bild, grüner Pfeil), teilweise
abgeschert ist. Andere Beschädigungen konnte ich nicht finden, und ich bin
auch der Meinung, dass ich alle Einzelteile des Keils gefunden habe.

Bild


So, langer Text. Jetzt meine Frage: Liegt das daran, dass ich die
Polradschraube nicht fest genug angezogen habe? Oder was könnte sonst
die Ursache sein? Und was soll ich besser machen, sobald ich einen
neuen Keil und einen neuen Schlüssel zum gegenhalten habe?

Achso, nochwas: die Kurbelwelle lies sich drehen, da war nichts
verkeilt oder hat geschliffen.



Ratlose Grüsse,
teddybaer
:teddy:
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Chef
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Beitrag von Chef »

Einbaufehler - ganz klar.

Der "Halbmond" saß nicht richtig.

Sei froh, dass sich das Werkzeug verabschiedet hat, bevor Du Polrad, Kurbelwellenstumpf, Anlasserfreilauf oder sonstwas noch schlimmer beschädigt hast.

Aufpassen :!:
Augen auf und sorgfältig arbeiten.

Nix von wegen - das mach ich mal in 10 Minuten.

Ich will dir jetzt nicht zu nahe treten, da ich nicht weiß, wie gut Du handwerklich begabt bist bzw. wie viel Erfahrung Du in solchen Dingen hast.
Aber bevor das Polrad nicht "richtig" sitzt, würde ich die Kiste nicht anwerfen.

Bei Unsicherheiten: fragt im Forum nach, oder besser: lasst euch von erfahren Leuten helfen.

Der Halbmond rutscht beim Aufsetzen des Polrads gerne rum.
Man merkt's eigentlich, dass das nicht richtig sitzt.....
Das Teil muss genau sitzen.

Mir rutscht das auch 10mal rum, bis ich's dann richtig getroffen hab'.
Etwas Gefühl muss man da schon haben, bzw. sieht man das am Anlasserfreilauf. Der muss etwas hinter der Dichfläche sein. Nicht davor :!:


Gruß Chef
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Rattfield
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Beitrag von Rattfield »

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Zuletzt geändert von Rattfield am 22.02.2010, 11:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Chef »

Das sehe ich aber anders:

Ohne den richtigen sitz des Keils, ist das Aufpressen des Polrads auf den Kurbelwellenstumpf gar nicht möglich.
Wenn sich der Keil nach hinten aus der Nut schiebt (beim Aufsetzen des Polrads) kann der Rotor nie richtig sitzen. Der bleibt zu weit aussen.
Drehmoment hin oder her. Wenn ich dann versuche das mit Gewalt drauf zu drehen, kommt es zu den geschilderten Schäden.
Wenn dann Limadeckel usw. wieder installiert werden, passiert genau das, was teddybaer beschreibt - läuft nicht (weil kein Abstand zum Pick-up oder sonstwas richtig stimmt) und es macht "klong, klong".


@ Rattfield
Wahrscheinlich meinen wir wieder das gleiche, beschreiben das nur anders... :wink:
Wenn ich das noch dreimal lese, meinst Du wohl, dass es den Keil erst durch betätigen des Anlassers abgeschert hat... :roll: ...kann auch auch sein. Allerdings - bei der "Drehzahl" - eher unwahrscheinlich - oder :?: :roll:
Jedenfalls bin ich der Meinung, dass wenn der Halbmond nicht richtig positioniert ist, das erforderliche Drehmoment, um den Rotor auf den Kurbelwellenstumpf aufzupressen, gar nicht erreicht werden kann.
... Ich denke das siehst Du auch so...
Deshalb bleib' ich dabei: Montagefehler :P


Gruß Chef
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Beitrag von teddybaer »

Hallo Chef, Rattfield!

Erstmal danke für eure Kommentare. Dass ich einen Montagefehler begangen habe, will ich ja gar nicht abstreiten, das war mir 5 Sekunden nach betätigen des Anlassers klar. :oops:

Nur: was war der Fehler? "Nur" zu wenig Drehmoment oder was falsch zusammen gesteckt?

Ich bin der Meinung, der Halbmond hat gepasst. Wie Chef schon geschrieben hat, war es etwas fummelig, das Polrad richtig einzupassen. Ich musste ein paar Mal ansetzen, bin mir aber deshalb auch ziemlich sicher, dass das Polrad richtig auf die Welle geglitten ist (von irgendeiner der hier im Form verlinkten Einbauanleitungen habe ich den Tip, den Halbmond mit ein bischen Fett in die Nut zu 'kleben', das hat geholfen) .

Das Welle und Polrad entfettet werden müssen, ist mir neu. Klingt aber logisch, wenn man einen guten Kraftschluss erreichen will. Werde ich auf jeden Fall beim 2.Versuch machen.

die schleifspuren unten am a-gleichswellen-kettenspanner sind mir unbekannt. sieht aber so aus als hätte da lange irgendein teil zwischen geklemmt und sich mit der zeit da rein geschliffen. der spanner wird das nicht gewesen sein.
Die hinteren Schleifspuren sind passend zur vorhandenen Feder. Irgendwelche losen Brocken habe ich weder im Altöl noch im Motor gefunden. Und die Austauschfeder ist auch insgesamt dünner, aber mit dickerem Draht gewickelt... :?:
Für die Kerbe am Federpin werde ich mir eine Hülse besorgen, um diese Sollbruchstelle zu entschärfen.


Gibt es noch eine andere Möglichkeit für einen finalen Test vor dem Deckel zumachen, als die Kurbelwelle ein paar Mal zu drehen und darauf zu achten, das nichts schleift? (das hatte ich schon gemacht, geholfen hat's nicht).

Gruss,
teddybaer
:teddy:
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Beitrag von Rattfield »

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Zuletzt geändert von Rattfield am 22.02.2010, 11:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von lurchi »

also, ich schließe mich der Ansicht von Rattfield an, und vermute mal, daß das Polrad nicht richtig fest war der Keil durch Bewegung des Polrads auf der Welle abgeschert ist. Wenn der Keil nicht richtig sitzt, geht das Polrad nicht drauf, oder der Keil fällt hinten runter.

Solch ein Thema hatten wir aber schon mal: http://www.klr650.de/viewtopic.php?t=2584

Wenn das Polrad sich also aufschieben läßt, ohne daß der Keil runterfällt, ist das, meiner Meinung nach, in Ordnung. Wenn die Welle und die Wellenaufnahme des Polrads dann noch staub- und fettfrei sind (am Besten mit Isopropanol oder Bremsenreiniger reinigen) und die Schraube mit dem richtigen Drehmoment angezogen wird, kann gar nichts passieren. Finalen Test gibt's nicht, man muß halt beim Einbau sorgfältig sein

Und mach doch einfach eine Tosrionsfeder rein, dann hast Du auch kein Problem mehr mit der Federauhängung.

Grüße, lurchi
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Beitrag von teddybaer »

lurchi hat geschrieben:Und mach doch einfach eine Tosrionsfeder rein, dann hast Du auch kein Problem mehr mit der Federauhängung.
DAS wäre auch noch eine Möglichkeit. Ich habe ja eine Torsionsfeder hier liegen. Nur eingebaut habe ich sie nicht, weil ich mir nicht sicher bin, wie diese befestigt wird. Ein Loch ins Doo bohren, ok. Aber wo klemme ich die andere Seite fest?

Hat da jemand zufällig ein Photo?
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lurchi
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Beitrag von lurchi »

nein, kein Loch in's doo bohren, das hätte man ja schon bei der Herstellung machen können. Das Loch kommt in den Zwischendeckel:

http://www.leftcoastklrs.com/images/7oclock%20hole.jpg

Alllerdings war mir da die Kettenspannung zu groß, daher habe ich das Loch genau auf der gegenüberliegenden Seite gebohrt ( 5:00 statt 7:00) da ist die Kettenspannung meines Erachtens optimal.


Die hakenähnliche Seite wird in das doo geklemmt:

http://www.leftcoastklrs.com/images/in%20groove.jpg

Die ganze Einbauanleitung findest Du unter:

http://www.leftcoastklrs.com/Install_a_ ... spring.htm

Auf die Bilder klicken, sie werden dann größer angezeigt.


Grüße, lurchi
Zuletzt geändert von lurchi am 27.09.2009, 20:19, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von lurchi »

Ach ja, der Bohrer war bei meinem Satz dabei, ich hoffe, Du hast den noch. Das Bohrloch sollte nämlich genau passen, damit die Feder nicht zuviel Spiel hat.
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