KLR 650 Steuerkette spannen

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tobias_
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KLR 650 Steuerkette spannen

Beitrag von tobias_ »

Hallo zusammen

Bei meiner KLR war das Einstellen des Ventilspiels fällig. Im Moment steht sie noch mit offenem Ventildeckel und ausgebauten Nockenwellen da, morgen soll das ganze komplettiert werden. Nun die Frage: Da ich ja die Nockenwellen ausbauen musste, ist auch die Steuerkette lose bzw. musste laut Handbuch der Steuerkettenspanner entfernt werden. Was mir nun nicht ganz klar ist: ich bau das alles wieder zusammen, sprich Nockenwelle rein, richtig ausrichten mit Abstand von 1. zu 2. Nockenwelle, Motorstellung usw. Dann ist aber die Steuerkette noch lose und der Spanner liegt neben mir am Boden. Da sonst Öl ausläuft, muss der auch noch in den Motor kommen :D

Nee Ernsthaft: Im Handbuch steht was von zurückstellen und dann einbauen. Jedoch habe ich nicht gefunden, wie die Steuerkette dann zu spannen ist. Kann mir da jemand weiterhelfen? Gibt es da ein bestimmtes Anzugsmoment der Schraube um die Kette zu spannen? Oder wie funktioniert das?

Ich bedanke mich schon mal im Voraus. Je schneller die Nockenwellen wieder eingebaut sind, desto schneller wird das Doo getauscht. Eins nach dem anderen :D

Grüsse

Tobias

PS: Falscher Bereich erwischt, sorry. Bitte verschieben
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Beitrag von Chef »

Du solltest dir eher Gedanken machen, was passieren kann, wenn Du den Steuerkettenspanner und die Nockenwellen entfernt hast.
Liegt die Steuerkette nun lose im Schacht, kann die Steuerkette unten am Duplexzahnrad ein oder zwei Zähne überspringen.
Wenn das passiert, hast Du recht schnell Ventilsalat.
Also immer darauf achten, dass die Steuerkette beim Ausbau der ganzen Komponenten unter Zug gehalten wird (z.B. Expander).

Der Steuerkettenspanner funktioniert automatisch.
Die große Schraube rausdrehen und die dahinter liegende Feder entnehmen, Steuerkettenspanner über die zwei kleinen Schrauben demontieren.
Das Spanngestänge hat eine Verzahnung, das nur (durch die Federkraft) ausrücken kann.
Will man den Steuerkettenspanner wieder montieren, entspannt man das System, indem man die Sperre (kleine Wippe) von Hand etwas bewegt, so dass man das Spanngestänge komplett in den Spanner eindrücken kann.
Dann wird der Steuerkettenspanner wieder montiert (2 kleine Schrauben) und erst jetzt wird die Feder und die große Schraube wieder in das Gehäuse eingesetzt.
Beim Festdrehen der Schraube wird das Ausrückgestänge ausgedrückt und man hört mehrfach ein Klicken. So rückt der Kettenspanner aus und drückt dann auf die Kettenschiene, über die die Steuerkette gespannt wird.

Sobald man den STK-SP mal zerlegt hat, wird einem die Funktionsweise eigentlich klar. Mit einem bestimmten Anzugsmoment hat das nichts zu tun. Die Federkraft ist das Entscheidende.

Hat man den STK-SP einfach nur über die zwei kleinen Befestigungsschrauben demontiert, müsste der Spanner komplett ausfahren, da ja die Gegenkraft auf die Feder nicht mehr wirkt.
Baut man den STK-SP in der Stellung einfach wieder ein, wird mit großer Wahrscheinlichkeit die Spannung auf der Steuerkette viel zu hoch sein.
Damit tut man der Kette und den Zahnrädern sicher nix Gutes.

... mal so grob auf die Schnelle erklärt...


Gruß Chef
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Beitrag von tobias_ »

Danke für die Erklärungen. Habe alles wie im WHB gemacht. Also Spanner raus, Nockenwelle raus, dann alles wieder rein. Habe die Kette mit einem kabelbinder oben am Rahmen fixiert damit sie nicht runter fällt. Ventilspiel ist jetzt perfekt, der Rest passt auch. Unten am Motor (links) hat es ja diese Nut die stimmen muss und dann kann man die Nockenwellen mit den Markierungen wieder einbauen. Da sollte ja nicht viel schiefgehen können. Nachher mache ich mich ans Doo, und wenn das auch erledigt ist kommt der Probelauf :)


Zum Kettenspanner: habe das heute morgen auch herausgefunden und funktioniert auch problemlos.
Danke für die hilfreichen Infos!

Gruss Tobias
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Beitrag von Kellogs »

Chef hat geschrieben:Du solltest dir eher Gedanken machen, was passieren kann, wenn Du den Steuerkettenspanner und die Nockenwellen entfernt hast.
Liegt die Steuerkette nun lose im Schacht, kann die Steuerkette unten am Duplexzahnrad ein oder zwei Zähne überspringen.
Wenn das passiert, hast Du recht schnell Ventilsalat.
Also immer darauf achten, dass die Steuerkette beim Ausbau der ganzen Komponenten unter Zug gehalten wird (z.B. Expander)
das les ich auch immer aber ich kapiers irgendwie nicht, was da passiert...ist das nicht wurscht, solang die Kette nachher beim Einbau wieder stramm gezogen wird und die Nockenwellenräder in der richtigen Position sind? Kann mich da mal jemand aufklären?
nicht putzen!!! Das ist tragender Dreck!

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Danke -Nordlicht- fürs Doo!
Danke j.weber für die Ritzel!
Danke Doc für die Tankflügel!
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Beitrag von KLR600ANDY »

Frag ich mich auch immer, was das soll mit dem stramm halten! Solange der Motor am oberen Totpunkt steht, Nockenwellenräder mit der Markierung nach vorne stehen und mit der Kante fluchten und man die Kettenglieder richtig abzählt ist doch alles super...da kann die Kette vorher ruhig am Ritzel übergesprungen sein!

Gruß Andy
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Beitrag von Chef »

KLR600ANDY hat geschrieben:...da kann die Kette vorher ruhig am Ritzel übergesprungen sein!
...
:eek: NEIN, das sollte sie besser nicht :!:


Weil bei übersprungener Steuerkette das Timing nicht mehr stimmt.
Zumindest nicht mehr ganz genau.

Was passiert, wenn der Kolben zu früh nach oben kommt, während die Ventile noch geöffnet sind, kann sich ja jeder ausmalen.

Im Prinzip ist es schon richtig, dass wenn der Kolben am OT steht und man dann die Nockenwellen mit den Markierungen fluchtend wieder einbaut alles ok ist.
Nur ist ein Zahn Versatz bei mehr oder weniger ausgeleierter Steuerkette dann schon nicht mehr ganz so einfach zu erkennen.

Wer in so einem Fall nur die Kette stramm zieht beim Nockenwelleneinbau, riskiert eben, dass der Kolben nicht mehr genau auf OT steht.
Ob es bei einem Zahn Versatz schon zu Problemen kommt, weiß ich nicht genau (die Kiste läuft dann Berichten zu folge aber beschissen).
Ich vermute eher ab zwei.
Jedenfalls hab’ auch schon krumme Ventile aus einem Kopf ausgebaut und vermute, dass da so was in die Richtung passiert ist.

Aufgrund der gebogenen Kettenschiene um das Dupexritzel kann da eigentlich nix passieren. Aber wenn man den LiMa-Deckel nicht runter hat, sieht man das beim „normalen“ Ventile einstellen ja nicht. Von daher gehe ich lieber auf Nummer sicher und halte die Steuerkette schön unter Zug – da brauch’ ich mir um übersprungene Kettenglieder erst gar keine Sorgen machen.

Und beim Neuaufbau nach Komplettzerlegung baut man ja ohnehin nach den markierten Kettengliedern ein.


Gruß Chef
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Beitrag von tobias_ »

Die Kurbelwelle hat ja ne OT-Markierung. Also bringt man den Kolben so genau auf OT. Dann alles einbauen, nochmals checken, dann passts. Hab nachher noch das Doo getauscht und mich gefragt wo ich das "Timing" sehen könnte.
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Beitrag von Chef »

:lol: im Zweifel auf deiner Uhr :lol:


Gruß Chef
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Beitrag von tobias_ »

Hahahha :)

Ne ich mein im Ernst. Als ich das Doo getauscht habe, sah ich nur, dass nach 50k km alles noch sehr gut aussah. Doo, Feder, Zahnräder etc...
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Beitrag von KLR600ANDY »

@Chef
Äh also wenn man die Kettenglieder so abzählt wie im Werstatthandbuch (nicht einfach 46 Kettenbolzen und gut ist sonder genau gucken bei welchen man anfängt) dann stimmt es immer und kann nicht um eins daneben sein, weil sonst die Markierungen nichtmehr mit der Kante fluchten! Somit kann die Kette ruhig übersprungen sein wenn man danach wieder auf oben genanntes achtet! Aber natürlich hat man es einfacher, wenn man die Kette stramm hält :D Welche markierten Glieder auf der Steuerkette??? Du meinst die Ausgleichskette oder?

Gruß Andy
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