Motorüberholung!!

alles rund um den 650er Motor
Talaminga
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Motorüberholung!!

Beitrag von Talaminga »

Schon lange dachte ich an einen Enduro Eintopf. Hoch über der Straßen dahindonnern und sich an guten Federelementen und perfektem Kurvengripp erfreuen.
Für 300 Euro habe ich nun eine 89er Tengai ersteigert und mit 44T km kein Startverhalten, sondern ein endloses hochpäppeln und ein krachendes Donnern ließ den Motorschaden ahnen.
Nun habe ich die Maschine soweit zerlegt, bekomme ihn aber nicht vom hinteren Lager weg. Ich zerlege nun noch im eingebauten Zustand, die Nockenwellen und den Kolben mit Zylinder. Der untere Motorteil müsste dann herausgehen.
Dann gebe ich den zerlegten Motor in die Überholwerkstatt. Von dort sollte ich ihn einbaufertig wiederkriegen? Fix und fertig mit Ventilspiel und Kompression wie neu und einer sicher laufenden Kurbelwelle?
Weiß irgend jemand Tipps für mich? Was kann ich falsch machen. Wie fahre ich den Motor wieder ein? Kann es sein, das dieses Mopped noch die erste Kette hat, ich habe kein Kettenschloss gefunden?
Gruß aus dem Fichtelgebirge an alle und eine erholsame Winterpause.
:?: :?: :?: :?: :?: :?: :?: :?: :!: :idea:
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Chef
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Beitrag von Chef »

Hallo erstmal...

Ich spar' mir einleitende Worte wie z.B.:
warum ersteigerst Du eine kaputte Tengai für 300 Euro, wenn Du sie (offensichtlich) nicht selbst reparieren kannst und in die Motorüberholung bis zu 1.000 Euro reinstecken musst, anstatt eine lauffahige für 600-800 Euro zu kaufen/ersteigern?

Was bekommst Du nicht vom hinteren Lager weg? Den Motor?
Geht die Achse nicht raus, weil sie festgegammelt ist?
Der Motor wird wohl auch nicht leichter rausgehen, nur weil er bis zum Rumpfmotor zerlegt wurde.

Von welcher Kette sprichst Du? Von der Antriebskette? Der Steuerkette? Der Kette vom Ausgleichssystem?
Die beiden letztgenannten gibt es nicht mit Kettenschloss, das sind Endlosketten.

Was ist denn eigentlich kaputt?
Präzisier' mal deine Angaben/Fragen.

So wie Du schreibst, geht's dir ja ums Fahren und nicht unbedingt ums Schrauben.
Ich hoffe, Du weisst, was da finanziell auf dich zukommen kann.
(Ich hab' da so'n Verdacht...:roll: )

Da das dein erstes Posting ist und dich hier vermutlich niemand kennt, können wir deine schrauberischen Fähigkeiten auch nicht beurteilen (so eine kleine Vorstellung ist da manchmal ganz hilfreich).
Deshalb fällt es uns auch schwer, manche deiner Fragen zu beantworten.

Ob hier jemand Tipps für dich hat? - Bestimmt massenhaft. Hier wirst Du mit Tipps geradezu vollgemüllt.
Aber eine konkrete Schadensbeschreibung (evtl. mit Fotos) was denn nun eigentlich kaputt ist, sollte es dann schon sein.


Gruß Chef
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Doc
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Beitrag von Doc »

Oha... den Verdacht hab ich auch. 300,-€ ... Tengai ... da klingelt was.
Übrigens...
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Talaminga
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Beitrag von Talaminga »

Danke für die Anwort
Nun, ich habe gedacht ich stecke 600 in die Überholung und weiß dann was gemacht ist. Wird sich zeigen.
Sowas ist natürlich nicht empfehlenswert, sondern ein Risiko. Eine Geldanlage wohl auch nicht.
Für Selbstschrauber soll sich sowas noch lohnen, hab ich gelesen.
Die Antriebskette natürlich, musste ja zum Motorausbau weg.
Also das hintere Motorlager ist gut geölt und die Schraube ging leicht raus, nur der Motor geht halt nicht davon weg.
Ich rede mal mit den Motorüberholern. Aber wie soll ich selber das Ventilspiel einstellen? Normalerweise müssten die rein nur diese Werkzeugmaschinenarbeiten machen und allen Zusammenbau könnte ich wieder machen. Die müssen auch den neuen Kolben bestellen.

Bei so einem Kauf kommt die Maschine defekt mit Resten von schwarzem Öl und ohne Ölstand daher.
Dann springt sie halt lange nicht an und nur ganz schwer mit Starthilfespray und kracht und donnert. Wenn sie ein bisschen abgekühlt ist springt sie schon wieder lange nicht mehr an. Diese Motoren sollen nach 40T km meist am Ende sein. Die Überholung sollte insofern selbstverständlich sein und mir 40T neue km zuverlässig schenken.

Also ich habe Werkzeugmechaniker gelernt und machte immer schon meine Autos selber. Nun kann ich das schon alles zerlegen und saubermachen und mit dem richtigen Drehmoment wieder zusammenbauen. Der Typ von der Kawawerkstatt meinte sie kann schon einen Kurbelwellenlagerschaden haben. Insgesamt sieht die Maschine nicht heruntergewirtschaftet oder nach Gelände aus. Der Einzylindermotor ist halt einfach schwach in der Standzeit, denke ich.
Gruß
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Beitrag von Chef »

Talaminga hat geschrieben: ...Die Antriebskette natürlich, musste ja zum Motorausbau weg...
Und was stört dich daran, dass jemand eine Endloskette verwendet hat?
Ist doch nicht schlimm?:nixweiss:
Talaminga hat geschrieben: ...Also das hintere Motorlager ist gut geölt und die Schraube ging leicht raus, nur der Motor geht halt nicht davon weg...


Warum auch, ist ja darunter noch eine Achse.
Die muss natürlich auch raus.

Also einmal die Achse, die durch die Schwinge geht und da drunter ist noch eine dünnere (etwa in Höhe der Fußrasten).

Talaminga hat geschrieben: ...Aber wie soll ich selber das Ventilspiel einstellen? Normalerweise müssten die rein nur diese Werkzeugmaschinenarbeiten machen und allen Zusammenbau könnte ich wieder machen. Die müssen auch den neuen Kolben bestellen...


Das Ventilspiel kann man problemlos selber einstellen.
Schließlich gibt's da keine Kipphebel sondern Tassenstößel.
D. h. Messen - Rechnen - passende Shims in der richtigen Stärke besorgen - Shims einbauen/austauschen - fertig
Bist Du sicher, dass Kolben und Zylinder überhaupt schadhaft sind?
Vielleicht liegt das Problem ja woanders...:roll:
Schonmal den LiMa-Deckel runtergemacht und das Polrad abgezogen?
Talaminga hat geschrieben: ...Diese Motoren sollen nach 40T km meist am Ende sein. Die Überholung sollte insofern selbstverständlich sein und mir 40T neue km zuverlässig schenken.


Dem stimme ich bedingt zu.
Da ist dann die Frage, was man überholt. "Nur" Kolben und Zylinder oder gleich Ketten, Gleitschienen, Zahnräder, sämtliche Lager etc... was dann wohl insgesamt nur an Materialkosten die 1.000,- Euro-Grenze sprengen dürfte.
Talaminga hat geschrieben: Also ich habe Werkzeugmechaniker gelernt und machte immer schon meine Autos selber. Nun kann ich das schon alles zerlegen und saubermachen und mit dem richtigen Drehmoment wieder zusammenbauen. Der Typ von der Kawawerkstatt meinte sie kann schon einen Kurbelwellenlagerschaden haben. Insgesamt sieht die Maschine nicht heruntergewirtschaftet oder nach Gelände aus. Der Einzylindermotor ist halt einfach schwach in der Standzeit, denke ich.
Gruß


Da Du ja Werkzeugmechaniker gelernt hast, dürfte der Motor eigentlich kein großes Problem für dich sein.

Nach deiner Fehlerbeschreibung zu urteilen, hätte ich zunächst gesagt, dass entweder durch längere Standzeit z.B. der Vergaser versifft und zugeharzt ist und/oder das Ventilspiel nicht stimmt.
Allerdings führt die Aussage dass sie "kracht und donnert" wohl eher zu der Annahme, dass da mechanisch größer was im Argen liegt.
Kaputte Pleullager/Kurbelwellenlager, Kolben/Zylinder, kaputtes Ausgleichssystem etc... kann alles möglich sein.

Ferndiagnosen bedürfen einer möglichst präziesen Fehlerbeschreibung, wenn sie zum Erfolg führen sollen.
Daher wäre mein Tipp an dich, möglichst viele Fotos von dem offenen Motor/den einzelnen Teilen zu schießen damit wir uns das anschauen können.
Bilder sagen bekanntlich mehr als tausend Worte...
Natürlich kann man dabei kein defektes Kurbelwellenlager diagnostizieren, wenn das optisch unauffällig ist, aber offensichtliche Defekte oder Auffälligkeiten können dann auch schnell benannt werden.


Gruß Chef
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Rattfield
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Beitrag von Rattfield »

in bayern ist halt alles ein wenig anders. da krachts und donnerts im motor. ja mei, da gehts halt zum motorenheini nei und scho is alles wieder guat. für 600 euro? i bring mei motoren nurno na bayern nei!
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Doc
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Beitrag von Doc »

Rattfield hat geschrieben:in bayern ist halt alles ein wenig anders. da krachts und donnerts im motor. ja mei, da gehts halt zum motorenheini nei und scho is alles wieder guat. für 600 euro? i bring mei motoren nurno na bayern nei!
Sammelaktion? Habe auch noch ein paar Wracks.... Vielleicht gibt's Mengenrabatt?

Oder 2 für den Preis von 1?
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Beitrag von Nordlicht »

Doc hat geschrieben:Oha... den Verdacht hab ich auch. 300,-€ ... Tengai ... da klingelt was.
Da ich jetzt auch halbwegs wach bin. Hab ich was verpasst?
Hast 'ma 'n link?
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frari66
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Beitrag von frari66 »

Talaminga hat geschrieben:Danke für die Anwort
Nun, ich habe gedacht ich stecke 600 in die Überholung und weiß dann was gemacht ist. Wird sich zeigen.
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Gruß
Ich glaube, Du schraubst gerne :D Da ist ja nix gegen zu sagen, für das evtl. Neuhonen und Kolben habe ich bei meinem Dieselmotor ca. 250 Euro bezahlt. Ob man Dir dann den Rest vom Motor wieder inkl. Ventilspiel einstellen usw. für 350 Euro korrekt zusammenbaut :?: Alleine die Dichtungen kosten ja Geld, von der Zeit mal abgesehen, die das alles kostet.

Die einzige Chance, die Du hast ist das vermutlich alles selber zu machen. Anscheinend hast Du ja die Werkzeuge und die Fähigkeiten. Ich würde das probieren, bei meinem Diesel hats geklappt und es ist unheimlich zufriedenstellend, wenn alles hinterher super läuft :!:

Und natürlich hättest Du hier ja das Forum noch zur Unterstützung :!: DAS ist im Grunde das Wichtigste, denke ich mal :!:

Gruß,
Frank
Zuletzt geändert von frari66 am 07.12.2013, 10:29, insgesamt 1-mal geändert.
Die KLR ist jetzt heiliggesprochen, hat einen wunderschönen Spanienurlaub wieder mal überstanden.
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Beitrag von Doc »

Nein... hab mich auch vertan. Die KLR die ich meinte ist für ein paar € mehr weggegangen. Aber just zum gleichen Zeitpunkt
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